KLIMABASICS
Der Klimawandel ist ein natürliches Phänomen, die Geschwindigkeit allerdings ist menschengemacht.
Aber wie funktioniert der Klimawandel überhaupt?
DER NATÜRLICHE TREIBHAUSEFFEKT

Mit den Sonnenstrahlen kommen Licht und Wärme auf unsere Erde, die von einer Atmosphäre umgeben ist. Diese Atmosphäre besteht aus verschiedenen Gasen wie Ozon, Sauerstoff, Stickstoff oder Kohlenstoffdioxid und Methan.
Treffen die Sonnenstrahlen auf die Erde, wird ein Teil davon wieder reflektiert. Einige Spurengase in der Atmosphäre sorgen dann dafür, dass wiederum ein Teil dieser reflektierten Sonneneinstrahlung nicht wieder vollständig abgestrahlt wird. Stattdessen bleibt dieser als Wärmeenergie in der Atmosphäre. Diese dafür verantwortlichen Gase werden Treibhausgase genannt, weil der durch sie entstehende Effekt so wirkt wie in einem Treibhaus. Einige der wichtigsten Treibhausgase sind die oben genannten Gase Kohlenstoffdioxid (CO2) und Methan (CH4). Auch andere Gase wie Lachgas oder Wasserdampf spielen eine Rolle.
Sie sind wichtig, denn ohne sie wäre die Erde nicht belebbar. Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt hätte die Erde eine Durchschnittstemperatur von -18 °C; mit dem Treibhauseffekt liegt diese bei +15 °C.
DAS PROBLEM
Das Problem entsteht, wenn zu viele dieser Treibhausgase emittiert werden und somit die Spurengasschicht zu dicht wird. So kann zu wenig Strahlung aus der Atmosphäre entweichen und die Erde erhitzt immer schneller. Das hat drastische Folgen auf Menschen, Tiere und Umwelt.
Genau dieser Fall ist seit der Industrialisierung, aber vor allem seit der Nachkriegszeit, eingetreten. Wissenschaftlich ist dies unumstritten, da der Zusammenhang zwischen steigenden Emissionen (von etwa CO2) und steigender Temperatur deutlich ist.

So werden die globalen Durchschnittstemperaturen der letzten 2000 Jahre auf der Erdoberfläche geschätzt (die Schätzung beruht auf paläoklimatischen Klimaarchiven) und seit etwa 1850 gemessen. Angegeben ist Temperaturerhöhung zum Beginn der Industrialisierung zwischen 1850 und 1900; daher kommt also die 0-Linie.
(Die Grafik orientiert sich an einer Abbildung von Jenessa Duncombe aus dem IPCC-Bericht 2021.)
DIE VERURSACHER DES PROBLEMS
Schon länger wird vom anthropogenen, menschengemachten Klimawandel, bzw. der Klimakrise gesprochen. Verursacher:innen sind also wir, durch z.B. die Verstromung von Kohle, eine intensive Landwirtschaft und fossile Mobilität.
Die Energie in den letzten hundert Jahren kam fast komplett aus Kohle (und Kernkraft). Das Problem bei Kohleabbau ist Folgendes: Zum einen wird die Kohle verbrannt, wobei sehr sehr hohe CO2-Emissionen entstehen. Zum anderen liegt die Kohle unter ökologisch intakten Wäldern (wie z.B. dem Hambacher Forst), die dafür gerodet werden, dass die Kohle abgebaggert werden kann.
So entsteht ein doppelter Effekt: klimapositiver Wald wird gerodet und klimanegative Kohle verbrannt.
Beim Verkehr wird bei Benzin- und Dieselautos ebenfalls Erdöl eingesetzt, dessen Verbrennung wiederum CO2 emittiert.
In der Landwirtschaft ist das Problem vor allem die Tierhaltung: Kühe und andere Tiere stoßen (wie Menschen im Übrigen auch) im Rahmen der Verdauung Gase aus. Beim Menschen ist es C02, bei Kühen ist es Methan. Aktuell gibt es über 900 Millionen Rinder auf der Welt. Bei so vielen Tieren ist der Methanausstoß tatsächlich von immenser Relevanz.
Natürlich gibt es noch viele weitere Emittenten, die den Treibhauseffekt befeuern, hier sind nur einige der großen genannt, die zur Klimakrise einen großen Teil beitragen.

DIE FOLGEN
Von den Folgen der Klimakrise sind wir alle betroffen. Wenn diese ihre vollen Auswirkungen zeigt, wird jede Ecke dieser Erde es zu spüren bekommen.
Wie zum Beispiel in einem Video von „Quarks“ über die verschiedenen Erwärmungshöhen der Erde erklärt, wird unter anderem der Meeresspiegel steigen, Wetterextreme wie starke Regenfälle werden häufiger und natürlich steigen auch die Temperaturen, was zu Dürren und Wasserknappheit führen kann.
Schon jetzt sind Menschen des globalen Südens, die sogenannten “Most Affected People and Areas” (MAPA – am meisten betroffene Menschen und Gebiete) von den Überschwemmungen, Extremtemperaturen und Verschiebungen der Jahreszeiten betroffen. Ganze Inseln versinken im Meer, Ernten fallen der Dürre wegen aus und Regenzeiten werden zu Überschwemmungsperioden.
LÖSUNGEN
Lösungen für die technische Seite der Klimakrise sind schon lange bekannt: erneuerbare Energien, Fahrrad- statt Autofahren, Geothermie und Passivhäuser statt Ölheizungen, pflanzenbasierte Ernährung, ökologische Landwirtschaft. Dass diese Ideen in weitgehend unzureichendem Maße umgesetzt werden, liegt unter anderem daran, dass die Entscheidungsträger:innen für das Thema nicht genug sensibilisiert worden sind und es ihnen im Vergleich zu anderen Themen nicht wichtig genug ist.
Soll dies in Zukunft anders werden, muss Nachhaltigkeit und Klimakrise im Unterricht und im Minikosmos Schule eine größere Rolle spielen.
“Das steht nicht im Lehrplan, deshalb haben wir dafür keine Zeit” darf kein Argument mehr gegen Klimabildung sein. Wir müssen Bewusstsein schaffen. Denn nach Bewusstsein kommt Eigen-initiative. Eigeninitiative für mehr Klimaschutz und damit für den Schutz unserer Lebensgrundlage: die Erde mit allem, was sie bietet.
Die gesamte Bildung in Bezug zur Klimakrise, die man in der Schule erfährt, ist unzureichend. Bildung prägt die Menschen, denn aus der Schule nehmen wir mit, wie die Gesellschaft funktioniert, für welche Werte wir einstehen wollen und wie wir unser eigenes Leben gestalten.
Wenn nicht ausreichend vermittelt wird, was die Klimakrise ist, welche Folgen sie hat und was wir dagegen tun können, dann werden auch die zukünftigen Erwachsenen nicht dafür sensibilisiert sein und ihr Leben darauf ein- oder umstellen wollen.
Das ist der Hintergrund unseres Projekts und auch der Grund, warum wir uns engagieren. Die Klimakrise ist real – allerdings nicht in allen Schulen. Deswegen versuchen wir zusammenzuführen, zu ergänzen und zum Handeln anzuregen.
WEITERE LINKS
- Video „Klimawandel einfach erklärt!“: https://www.youtube.com/watch?v=HmkzieKrZW8
- Klimabasics als Unterrichtsstunde: https://publicclimateschool.de/montag-klimabasics/
- komplexe Ergebnisse der Klimaforschung verständlich erläutert: https://www.klimafakten.de/
Am 12. Dezember 2015 wurde in Paris eine internationale Klimaschutz-Vereinbarung getroffen, die die Begrenzung der menschengemachten globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 °C, möglichst 1,5°C gegenüber vorindustriellen Werten vorsieht:
- Pariser Klima-Abkommen: https://unfccc.int/
- Pariser Klima-Abkommen erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=SREtWjmfkgA
- Zwischenbilanz 2020 zum Pariser Klima-Abkommen: https://www.youtube.com/watch?v=SREtWjmfkgA
- Weltklimarat: https://www.ipcc.ch/
- Weltklimarat (deutsch): https://www.de-ipcc.de/
- Deutsches Klima-Konsortium: https://www.deutsches-klima-konsortium.de/de/startseite.html
- Status quo Deutschlands: https://climateactiontracker.org/countries/germany/
- Präsentation Deutschlands: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz
- Machbarkeitsstudie zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2035: https://fridaysforfuture.de/wp-content/uploads/2020/10/FFF-Bericht_Ambition2035_Endbericht_final_20201011-v.3.pdf
- Status quo der EU: https://climateactiontracker.org/countries/eu/
- Präsentation der EU: https://ec.europa.eu/info/energy-climate-change-environment_de
Die Klimaschutzbewegung hat in den letzten Jahren massiven Zuwachs bekommen. Für Fragen oder gemeinsame Projekte findet sich ziemlich sicher auch in eurer Nähe die ein oder andere aktive Gruppe.
Die Public Climate School ist ein digitales Bildungsprogramm, das von Studierenden der Fridays For Future Bewegung koordiniert und von vielen Wissenschaftler:innen, Expert:innen, Schüler:innen und Lehrer:innen mitgestaltet wird. Sie hat zum Ziel, Bewusstsein und Aufklärung für die herausragende Bedeutung der Klimakrise für eine lebenswerte Zukunft auf dieser Erde zu schaffen und Klimabildung für alle zu ermöglichen.